Geschichten
Also gut, da ich von euch nichts bekomme, schenke ich euch nun eine Geschichte, welche tatsächlich passiert ist. Viel Spaß damit! Und hoffentlich traut sich dann vielleicht doch noch jemand mir
eine Geschichte zu schicken!
Magischer Zauber einer Vollmondnacht
Es waren einmal zwei Seelen die sich alleine fühlten. Die eine suchte Liebe und hatte noch nicht erkannt, daß sie diese zuerst in sich selbst finden muß. Die andere Seele war so von der Liebe
enttäuscht, daß sie sich entschloß nie wieder zu lieben und allein zu bleiben.
Diese beiden Seelen wurden vom Schicksal zu einander geführt um gegenseitig voneinander zu lernen.
Es war an einem Abend vor Vollmond. Brigids Wunsch war es schon immer einmal bei Vollmond einen Spaziergang an ihren Lieblingsplatz zu machen. Was ja nicht unbedingt ein Problem darstellt, hätte sie
nicht so Angst davor nachts alleine auf den Feldern rum zu laufen. Da sie an diesem jungen Abend gerade dabei war mit ihrem guten Bekannten zu telefonieren und diese Zwei mal wieder die tollsten
Sachen ausheckten, fragte sie ihn so aus Spaß, ob er nicht mit ihr mitgehen wolle. Zu ihrer Überraschung sagte er ja und stand nach 2 Stunden bei ihr vor der Haustüre.
Nun gingen die zwei also, dick eingepackt denn es war immerhin schon Oktober, so gegen 21.00 Uhr aus dem Haus, verließen nach einigen Minuten den Ort und bogen auf einen Feldweg ein. Schon dieser
Anblick ließ Brigid fast den Atem stocken. Es ist dort eine weite Ebene voller Äcker mit einem Weg in der Mitte der zu zwei wunderschönen Linden führt. Von den Linden wiederum führt ein Weg hinauf
auf einen Hügel, auf dem sich ein Wasserreservoir befindet. Das war ihr Ziel.
Alles war in Silber eingetaucht. Alle Äcker und Bäume, einfach alles und die Zwei spielten wie die Kinder mit ihren Schatten. Von der Angst keine Spur! Die zwei, vor allem Brigid , quasselten und
unterhielten sich über alles mögliche und unmögliche, bis sie an den Linden vorbei auf den Weg zum Hügel kamen. Da es dort schon etwas nach oben ansteigt brauchten die zwei ihre Puste für den
„Aufstieg“ .
Oben angekommen ging Brigid voraus zu ihrem Lieblingsplatz, schon voller Erwartung ihn ihrem Bekannten zu präsentieren. Vom Weg gingen rechts ein paar Stufen hinunter zu einer Wiese auf der eine Bank
stand. Von dort aus sieht man auf alles herab. Auf viele Felder und Wiesen, auf die kleinen Bergchen dahinter und etwas weiter rechts auf die Ortschaft von der sie kamen. Ihr Begleiter wollte sich
schon auf die Bank setzen wurde aber von Brigid abgehalten.
Links von den Stufen war ein dichtes Gebüsch und so sah man nicht gleich, was sich dahinter befinden könnte. Brigid führte ihn hinter das Gebüsch. Dort befand sich noch eine Bank beschützt von der
Hecke die sich über die ganze hintere Seite zog. Links und Rechts von der Bank standen zwei kleinere Bäumchen, wie kleine Wächter. Ja und hinter dem linken Bäumchen lugte auch schon die Mondin
hervor.
Die Zwei setzten sich, etwas außer Puste, auf die Bank und genossen erst mal die Aussicht und bemerkten, daß es einfach traumhaft war. Sie erzählten sich gegenseitig von schönen Plätzen und
erkannten, daß sie diese, jeder für sich, immer alleine besuchen mußten und es doch viel schöner ist, diese zu zweit zu genießen. Was dazu führte, daß sie beschlossen sich gegenseitig, in Zukunft,
schöne Plätze zu zeigen.
Die Mondin zog so ihren Kreis am Himmel und stand irgendwann genau vor den Zweien, die in der Zwischenzeit still und aneinander gelehnt sich im Mondlicht „sonnten“.
Auf einmal kam von rechts ein schwarzer Schatten. Brigid zuckte vor Schreck total zusammen, wurde jedoch von ihrem Begleiter gleich beruhigt und zur Stille angehalten. Nach dem ersten Schreck sahen
sie, daß es sich um eine Eule handelte, die ziemlich dicht vor ihnen, von rechts nach links flog, eine Kurve drehte, ihnen entgegen flog, um dann wieder zu verschwinden.
Nachdem die Eule wieder weg war, war Brigids Begleiter kaum noch zu halten. Er hatte kurz vor diesem Ereignis so bei sich gedacht, daß zu dem ganzen Bild, welches sich einem da oben bot (so Nacht,
Mond, Bäume, Wiesen, Felder, Hügel usw.) eigentlich nur noch eine Eule fehlen würde. Tja, da war er doch sehr überrascht als seine Bestellung so schnell geliefert wurde.
Brigid, die von Eulen mal überhaupt nichts wußte, wurde nun von der Begeisterung ihres Begleiters angesteckt der sie darüber aufklärte, daß Eulen nicht zu hören sind wenn sie fliegen. Was wiederum
total der Wahrheit entsprach, da wirklich, aber auch gar nichts zu hören war.
Das einzigste Wissen das Brigid über Eulen hatte war, daß sie für Weisheit stehen. Tja und da viel ihr auch noch die schamanische Reise ihrer Lehrerin ein, bei der es auch um eine sehr lustige Eule
ging.
Wieder saßen sie nur da, waren still und ließen sich die Mondin auf die Stirn scheinen. Doch was war denn das? Es schmatzte und schnaubte auf einmal etwas hinter der Bank. Aber nicht nur an einem
Platz, nein überall hinter der Bank. Brigid lachte leise auf und stellte sich vor, wie einige des kleinen Volkes wohl da sitzen und sich genüßlich ihr Abendbrot zu Gemüte führten. Es hätten natürlich
auch kleine Mäuse sein können, wer weiß? Jedenfalls fühlten sich die zwei geehrt, und da waren sie sich einig, das egal wer da gerade speiste, keine Angst vor ihnen hatte. Es war einfach wunderbar.
Die Zwei waren in die Natur mit eingeflochten und wurden dort liebevoll akzeptiert.
Nach einer Weile, beide schauten gerade wieder schweigend der Mondin zu, (was sie wohl beiden so erzählte?), kam Freundin Eule wieder und zog um die Zwei ihre Kreise um dann leise wieder zu
verschwinden. Alles war perfekt. Fast schon zu perfekt. Deshalb holte Brigids Begleiter auch seine Digitalkamera heraus, (die er immer und überall bei sich hat), um diesen zauberhaften Moment fest zu
halten. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte, doch aber nach einigen Versuchen gelungen ist.
Wieder war nur Stille und Mondlicht. Nach einer Weile holte er sein Handy heraus und suchte aus dem eingebauten MP3- Player ein Lied heraus, welches er Brigid leise vorspielte. Es war wie wenn er ihr
eine traurige Geschichte mit viel Schmerz erzählte. Was in diesem Mann wohl vor sich geht? Brigid schloß die Augen und kämpfte gegen ihre Gefühle an, die in ihr hoch kamen.
Doch was war das nun wieder. Aha, Runde drei. (Alle guten Dinge sind drei!) Da war sie wieder, die weise Eule. Was sie wohl wußte was die Zwei noch nicht wissen. Wieder kam sie von rechts und wieder
flog sie ihre zwei Runden um dann wieder zu verschwinden.
Nachdem Brigid schon schlotterte vor Kälte, machten die Zwei sich dann über Felder, Äcker und Wiesen über die Rückseite des Hügels auf den Rückweg. Voller Schreck bemerkten sie das es schon
Mitternacht war. Wo war wohl die Zeit hin? Eindeutig ein Zeitloch! Das waren niemals drei Stunden!? Wer weiß in welcher Zeit sie sich befunden haben.
Sie wurden noch von etlichen Bewohnern der Gegend, die nachts aktiv sind begleitet, bis sie dann zufrieden, schmutzig mit nassen Füßen, total durch gefroren und selig zu Hause bei einer heißen Tasse
Tee auf dem Sofa sitzend, wieder auftauten.
Diese Geschichte ist wirklich passiert und wurde mit etwas abgeänderten Namen erzählt :-). Die Zwei überlegen heute noch was die Eule wohl zu sagen hatte. Wobei sich Brigid ziemlich sicher ist das es
sich um ein zauberhaftes Vollmondritual gehandelt hat oder sogar um eine Initiation deren Auswirkung sich noch herausstellen wird. Wer weiß, was diese Nacht bei den Beiden wohl verändert hat?
E`Lassa 2004
2011, Jahre später hat Brigid die Liebe in sich selbst gefunden. Sie lebt heute glücklich und zufrieden mit ihrer Familie. Wie es ihrem Bekannten heute geht weiß sie nicht.